Acrotomophilie bezeichnet die besondere sexuelle Neigung gegenüber Menschen mit amputierten Gliedmaßen. Der alternative, und eher verwendete Begriff, für diese sexuelle Fixierung heißt Amelotatismus.
Für beide Begriffe kann man auch den Sammelbegriff des so genannten Deformationsfetischismus verwenden.
Die – meist männlichen – acrotomophilen Menschen haben in vielen Fällen eine Faszination für Frauen mit Amputationen. Vor allem beinamputierte Frauen stehen häufig im Fokus der Acrotomophilie.
Fans der Acrotomophilie werden häufig als „Devotees“ bezeichnet. Sie bringen Ihre Faszination den so genannten „Amelos“ entgegen. Letztere stehen im Zentrum der Begierde Ersterer.
Acrotomophilie im BDSM?
Der Deformationsfetischismus ist nicht per se eine Neigung, die sich ausschließlich in der BDSM-Szene findet.
Da dieser Fetisch aber vor allem im dominant-devoten Gefälle im Rahmen von Rollenspielen ausgelebt wird, gibt es eine gewisse Nähe zu BDSM.
Darüber hinaus sind reale Beziehungen zwischen Devotees und Amelos eher selten. Dies liegt unter anderem auch daran, dass Acrotomophilie unter körperbehinderten Personen nicht ganz unumstritten ist. Denn bei der Neigung steht doch meist die Behinderung und weniger die behinderte Person im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Quasi das Gegenstück der Acrotomophilie bezeichnet man als Apotemnophilie. Also die Fantasie selbst Opfer einer Amputation zu werden.
Kulturell adaptiert wurde der Deformationsfetischismus unter anderem in dem Thriller „Boeing Helena“ von Jennifer Chambers Lynch. Auch der David Cronenberg Kultfilm „Crash“ thematisiert diese doch recht seltene Neigung.