Begrifflichkeiten
Amelotatismus beschreibt die sexuelle Fixierung auf Menschen mit Amputationen. Hierbei ist die Art der Amputation grundsätzlich nebensächlich. Allerdings drehen sich die meisten Fantasien innerhalb dieser Neigung um beinamputierte Personen.
Der aktive Part, also die Person mit dieser Neigung, bezeichnet sich selbst als „Devotee“ und der Gegenpart wird als „Amelo“ bezeichnet.
Amelotatismus im BDSM
Der Begriff entspringt nicht nativ dem BDSM. Insgesamt ist seine Verwendung innerhalb der vielfältigen Welt der BDSM-Kinks auch eher umstritten.
Allein aus der sexuellen Sehnsucht gegenüber Menschen mit Amputationen ergibt sich noch kein BDSM-typisches dominant/devotes Machtgefälle. Viele Devotees verfügen auch nicht per se über dominante Wesenszüge. Dennoch ist der Gedanke, dass ein körperbehinderter Parter dem Klischéebild einer ausgelieferten Person entspricht nicht ganz von der Hand zu weisen.
Nichtsdestotrotz muss hier differenziert werden. Denn Devotee-Fantasien beziehen sich nicht immer auf die Reduktion ihrer Partners zu einem unterworfenem Lustobjekt. Vielmehr ist die Verehrung die viele Devotees ihren Partnern entgegenbringen häufig von Zurückhaltung und Verehrung geprägt. Sicher spielt auch das Bedürfnis eine klare Beschützer- und Helferrolle annehmen zu wollen für viele Devotees eine grundlegende Rolle.
Abgrenzung von Amelotatismus zu sadistischen Bedürfnissen
Eine weitere notwendige Differenzierung ist, dass Devotees niemals von sadistischen Bedürfnissen angetrieben werden. Der Wunsch einen anderen Menschen zu Verstümmeln und überhaupt erst in eine hilflose Lage zu bringen kommt beim Amelotatismus nicht vor. Dies ist auch ein Grund warum diese seltene Neigung eindeutig nicht als eine pathologische psychische Störung angesehen wird.
Stattdessen handelt es sich um eine sexuell geprägte Fixierung auf Menschen deren Amputationen bereits in der Vergangenheit stattgefunden haben. Menschen also, die bereits behindert sind.
Amelotatismus ist eine Neigung die häufig missverstanden wird. Zum Amelo erkorene, körperbehinderte Menschen sind den meisten Devotees gegenüber alles andere als aufgeschlossen. Dies liegt vor allem daran, dass Menschen in Ihrer Sexualität als Subjekt, und nicht als Objekte wahrgenommen werden wollen.
Insgesamt kann gesagt werden: Die Berührungspunkte von Amelotatismus und der Welt des BDSM sind nicht wirklich gegeben.
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