Apotemnophilie? Was ist das?
Apotemnophilie beschreibt eine eher sehr selten vorkommende Neigung. Hierbei sehnt sich eine Person nach Verstümelung des eigenen Körpers oder Amputation der eigenen Gliedmaßen. Die Phantasien sind oft nicht auf einen bestimmten Körperteil beschränkt. Im Gegensatz zu den aller meisten Kinks wird diese Neigung in der Psychiatrie als neurologische Störung mit Krankheitswert erfasst.
Wenn apotemnophile Gedanken zu einer Besessenheit werden, können sie die Lebensqualität stark beeinflussen. Natürlich kann das ebenso für jeden anderen Kink gelten. Wie so oft ist es ein schmaler Grat zwischen einer sexuellen Phantasie und einer zwanghaften Beschäftigung mit einem bestimmten Thema.
Die Idee, bei der sich ein zumeist submissiv und/oder masochistisch veranlagter Mensch danach sehnt einem anderem Menschen vollkommen umfänglich ausgeliefert zu sein, ist auch eher selten anzutreffen.
Dementsprechend bleibt diese Sehnsucht in der Welt des BSDM häufig auf der Ebene der reinen Phantasie. Hierbei wird die Neigung zur Apotemnophilie zumeist eher im Rollenspiel und ohne echte bleibende Schäden umgesetzt. Dafür kommen oft Bandagen zum Einsatz die durch Abbinden eine Amputation simulieren sollen.
Darüber hinaus existieren Berichte von Paaren, die ihrer apotemnophilen Neigung durch echte Amputationen während des Geschlechtsakts nachgekommen sind. Natürlich verletzt dies eindeutig den SSC-Kodex und ist absolut nicht empfehlenswert.
Apotemnophilie sollte man nicht mit der häufiger anzutreffenden Neigung zum Amelotatismus verwechseln. Letzterer ist ein Fetisch der auch außerhalb der BDSM-Szene anzutreffen ist.
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