Das Crushing, auch Crush(ing)-Fetisch, ist eine besonders demütigende Praktik im BDSM. Hier zertritt der dominante Part Lebensmittel oder auch Dinge, die für die submissive Person emotionalen Wert besitzen.
Food-Crushing
Die häufigste Variante, in der das Crushing angewendet wird, ist das Food-Crushing. Hier zertritt die dominante Person Lebensmittel. Die submissiven Person muss diese später aufessen. Dies lässt sehr viel Spielraum für Sadismus und die Art und Weise, wie gedemütigt und unterworfen werden kann.
Da beim Crushing die Füße des dominanten Parts zum Einsatz kommen, ist es auch fast immer mit dem Fußfetisch verknüpft. Auch einzelne Vorlieben, wie etwa für Nylons, Stiefeln oder High Heels, lassen sich hier wunderbar kombinieren.
Psychologisch gesehen hat die Praktik einen enormen Einfluss auf die unterworfene Person. Denn das Machtgefälle ist stark, ihr Platz wird durch das Essen von zertretenen Lebensmitteln offensichtlich. Teilweise kommen nicht nur Lebensmittel zum Einsatz! So manche dominante Person schwört auf Hunde- oder Katzenfutter, Zigaretten oder die Zuhilfenahme eines Mixers, um letztlich noch einmal mit den Heels oder Boots verbliebene Stückchen zu zerstampfen.
Das alles geschieht vor den Augen der submissiven Person, die am Boden kauert und nach der Mahlzeit auch die Füße oder das Schuhwerk des dominanten Gegenübers zu säubern hat.
Ein weiterer Punkt, der beim Crushing für viele Liebhaber*innen sehr wichtig ist, sind die Geräusche. Viele Menschen empfinden eine hohe sexuelle Erregung, wenn sie das Knistern hören, das beispielsweise dabei entsteht wenn man Chips zertritt. Oder etwa das Platzen von Trauben, wenn der Absatz von Heels sie durchdringt. Auch in diesem Punkt sind so viele Möglichkeiten gegeben, dass die Grenzen nur von der eigenen Fantasie gesetzt werden.
Zerstören von Dingen
Einige Liebhaber*innen der Praktik empfinden eine enorme Befriedigung darin, wenn sie Dinge des submissiven Parts zerstören. Das könnten Armbanduhren, Smartphones oder Laptops sein, aber auch hier gilt wieder. Es gibt kaum Grenzen, solange ein grundsätzlicher Konsens zwischen den Spielenden besteht. Demütigung und Machtausübung gegenüber der devoten Person sind auch hier der Hauptanreiz.
Animal-Crushing / I-Crushing (Insekten-Crushing)
In der BDSM-Szene gibt es Liebhaber*innen dieser Crush-Version. Dabei werden Kleintiere oder Insekten zertreten, was beim submissiven Part (sexuelle) Erregung auslöst. Animal und Insekten Crushing wird als Tierquälerei verfolgt und verstößt in den meisten Ländern gegen das Tierschutzgesetz. In Deutschland wird es nach dem Tierschutzgesetz mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft. Auch das Verbreiten tierpornografischer Inhalte ist eine Straftat, die mit Freiheitsentzug oder Geldbußen geahndet wird.