Domestic Discipline – Begriffsbestimmung
Die Domestic Discipline bedeutet soviel wie häusliche Erziehung oder klassische Erziehung im Haushalt.
Diese Praktik hat ihre Ursprünge nicht etwas in der BDSM-Szene sondern viel mehr in der Pädagogik vergangener Jahrzehnte und Jahrhunderte. Viele Elemente der Domestic Discipline finden sich auch in der Literatur über die sogenannte „schwarze Pädagogik“
Es galt für den Vater als Oberhaupt der Familie noch bis vor wenigen Jahrzehnten als vollkommen normal die eigenen Kinder oder sogar die Ehefrau körperlich zu züchtigen oder psychologisch zu demütigen, sofern es erzieherischen Zwecken diente.
Besonders das Einhalten der im Haushalt aufgestellten Regeln wird so gewährleistet. Die Domestic Discipline fand nicht ausschließlich in den eigenen vier Wänden statt. Auch Schulen griffen häufig zu Mitteln der Züchtigung und Demütigung um Regeln durchzusetzen oder schlechte Schüler zu bestrafen.
Im BDSM – Welche Praktiken gibt es?
Es ist naheliegend, dass die umfangreichen Methoden der Disziplinierung aus der dunklen Zeit der Pädagogik in der BDSM-Szene auf Interesse stoßen.
Für die Herrin oder den Herren steht die Erziehung des submissiven Parts ja gerade in ausgewiesenen D/S-Beziehungen eine zentrale Rolle.
Der Kreativität sind bei Spielarten der Domestic Discipline kaum Grenzen gesetzt.
Wir stellen hier ein paar Szenarien vor. Im Rahmen einer häuslichen Erziehung könnten folgende Erziehungsmethoden zum Einsatz kommen.
- Der devote Part hat etwas Übergriffiges oder Unangemessenes gesagt. Zur Strafe wird ihm der Mund mit Seifenwasser ausgewaschen. Alternativ hat der Sub dies unter Aufsicht selbst auszuführen.
- Die devote Person hat gegen klare Regeln verstoßen. Zur Strafe wird sie über das Knie gelegt oder erhält eine andere Art der Prügelstrafe
- Zur Erinnerung an gültige Regeln im Haushalt wird der devote Part dazu gezwungen eben diese Regeln wieder und wieder in Schönschrift abzuschreiben
- Der Sub muss als Strafe für eine Verfehlung auf unbestimmte Zeit in einer Ecke des Raumes stehen.
Oft wird das Gefälle zwischen den Beteiligten im Rahmen der Domestic Discipline durch die Rolle unterstrichten die der bestrafende Part einnimmt. Oft findet dies auch im Rahmen eines klar definierten Rollenspiels statt. Die erziehende Person ist hierbei Mutter oder Vater oder nimmt die Rolle eines Lehrers ein. Dementsprechend gibt es also durchaus auch Überschneidungspunkte zum Ageplay.
In manchen Fällen steht sogar das Rollenspiel für alle Beteiligten im Zentrum. So gibt es viele Subs die regelrecht nach klaren Regeln und der Autorität des Gegenübers lechzen und sich wünschen das beides mit voller Härte durchgesetzt wird.