Der Dominakuss ist in erster Linie ein Symbol für das Machtgefälle zwischen einem Sub und seiner Herrin. In diesem Artikel wird von der weiblichen Variante berichtet.
Analog existiert der Domkuss natürlich ebenso. Dieser meint die entsprechende Geste zwischen einem Dom und seiner Sklavin.
Wie gibt man einen Dominakuss?
Während ein normaler Kuss zwischen zwei Personen eine gleichberechtigte Handlung darstellt, in deren Zentrum der Austausch von Körperflüssigkeiten und die gegenseitige Berührung der Lippen und der Zungen steht, verläuft ein Dominakuss ausschließlich in eine Richtung. Von Gegenseitigkeit oder etwa Augenhöhe ist hier keine Spur. Es gibt keine direkte Berührung der Lippen. Auch ein Austausch von Körperflüssigkeiten findet nicht statt.
Vielmehr hat der submissiven Part seinen Mund zu öffnen, während die Herrin ihm in den geöffneten Mund spuckt. Der Speichel fließt hier nur in eine Richtung. Dies unterstreicht das Gefälle zwischen den beiden Partnern.
Der Sub ist angehalten den Speichel seiner Herrin aufzunehmen und zu schlucken.
Warum nicht normal küssen? Die psychologische Komponente
In einem D/S-Gefälle spielt die Frage nach Macht eine zentrale Bedeutung. Die Domina gilt quasi als der Inbegriff der absoluten weiblichen Macht. Diese Macht der Domina kann unter anderem die allumfassende Unterwerfung des Sklaven zum Ziel haben.
Der Sub ist beim Dominakuss offensichtlich kein gleichberechtigter Partner. Er hat aufzunehmen was die Herrin ihm gibt. Daraus ergibt sich eine Ohnmacht, aber auch eine Demütigung.
Besonders eindrucksvoll ist der demütigende Aspekt wenn der Dominakuss in der Öffentlichkeit durchgeführt wird. Die symbolhafte Handlung dürfte keinen Zweifel daran lassen wie das Beziehungsgefällt hinter der Geste zu interpretieren ist.
Dominaküsse können eine vorbereitende Übung für die spätere Aufnahme anderer Sekrete der Herrin sein. So ist es für manchen Sub eine erste Grenze auf diese Art mit dem Kontakt seiner FemDom in Berührung zu kommen. Ist diese erst einmal überwunden ist auch ein Hinführen zu Natursektspielen oder anderen Praktiken die sich rund um Körperflüssigkeiten drehen nicht mehr allzu weit.