Was ist eine Harnröhrendehnung?
Die Harnröhrendehnung ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Praktik, bei der die aktive Person die Harnröhre des passiven Parts dehnt. Im BDSM Kontext wird die Harnröhrendehnung (auch als Sounding, Urethral Play oder Cock-Stuffing bezeichnet) gerne im Klinik-Bereich angewandt.
Wie läuft diese Praktik ab?
Bei der Dehnung der Harnröhre resultiert der Kick daraus, dass man das umliegende Gewebe der Harnröhre reizt. Bei Männern sind es die Schwellkörper im Penis, bei Frauen das Gewebe der Klitoris. Manchen Anhängern dieser Praktik geht es auch um den Kick dabei, dass etwas in den Penis eingeführt wird. Davon kommt auch die Bezeichnung „Cock-Stuffing“, was so viel heißt wie „gefüllter/ausgestopfter Penis“.
Seltener steht der Wunsch, die Harnröhre graduell zu dehnen, im Vordergrund. Bei dieser Form wird der Urethralverkehr angestrebt. Das findet vor allem bei devoten Frauen Anklang, deren Harnröhre nach und nach so weit gedehnt wird, dass ein Penis eindringen kann. Allerdings ist diese Art des Urethral Play nichts für Anfänger und der Konsens „Be safe, sane and consensual“ muss dringend beachtet werden.
Welche Toys gibt es für die Harnröhrendehnung?
Für diese BDSM Praktik gibt es viel Auswahl an Toys. Während man fürs erste Hineinschnuppern nur die Finger benutzen kann, gibt es für Anfänger eine breite Auswahl an Penis-Plugs. Das sind kurze Stäbe, sehr häufig mit einem Ring am oberen Bereich, der als Griffstück benutzt wird. Die Harnröhre ist eine besonders sensible Zone und sollte daher wirklich nur unter maximaler Achtsamkeit und in kleinen Schritten gedehnt werden. Für Personen mit etwas mehr Erfahrung bieten sich dann auch längere Stäbe an, sogenannte Dilatoren, bzw. Hegarstifte. Das sind leicht gekrümmte Stäbe aus chirugischem Stahl, die über ganz glatte Oberfläche verfügen und deshalb ideal geeignet sind. Dilatoren können aber auch aus anderen Materialien sein, wie z.b. Silikon, und ganz unterschiedliche Formen und Oberflächen aufweisen. Je größer und unregelmäßiger jedoch der Dilator ist, desto mehr reizt er auch die Harnröhre!
Neben diesen klassischen Toys gibt es auch noch Stäbe, die über Elektrosonden oder Vibration verfügen, damit es ganz besonder Kick wird!
Welche Vorsichtsmaßnahmen sollte man beim Sounding beachten?
Bei der Dehnung der Harnröhre kann viel passieren, darum sollten diese Punkte unbedingt beachten. Es gibt zahlreiche Berichte von medizinischem Personal, das Patienten behandeln musste, die sich durch das Einführen von alltäglichen Gegenständen ernsthafte Verletzungen und Infektionen zugezogen haben.
- Hygiene ist das oberste Gebot. Toys, die in man in die Harnröhre einführt, müssen zuvor gründlich gereinigt und desinfiziert werden! Dafür gibt es geeignete Desinfektionsmittel, die das sensible Körpergewebe nicht reizen.
- Damit man keine Keime einschleppt, sollte man Einweghandschuhe tragen.
- Nur Toys verwenden, die auch dazu da sind. Gegenstände, die sich im täglichen Leben finden, sollte man besser nicht in die Harnröhre einführen. Die Gefahr, dass man sich mit diesen Dingen verletzt oder Infektionen zuzieht, ist leider viel zu groß.
- Gleitgel kann sehr hilfreich sein, auf Spucke oder diverse Massageöle verzichtet man besser. Hier ist die Gefahr wieder zu groß, dass man sich Infektionen oder starke Reizungen zuzieht.
- Geduld! Auf eine zu schnelle Dehnung und/oder Reizung der Harnröhre verzichtet man besser. Selbst bei sachgemäßer Anwendung (die Harnröhrendehnung findet oft im med. Bereich statt) kann es unerwünschte Folgen geben. Treten ungewöhnlich starke oder lange andauernde Schmerzen auf, so ist ein Arztbesuch in jedem Fall anzuraten!
- Besteht der Wunsch danach, nicht nur Dilatoren zu benutzen, sondern sogar einen Katheter zu legen, so muss man sich Fachwissen aneignen. Von leichtfertigen Experimenten ist in diesem Fall unbedingt abzusehen.
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