Was ist Rapeplay?
„Rape“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Vergewaltigung“. Beim Rapeplay handelt es sich also um eine etwas pikantere Form von Rollenspiel, bei dem es einiges zu beachten gibt. Zwar werden Rapeplays hauptsächlich in BDSM-Kreisen praktiziert, aber aufgrund der absichtlichen Grenzüberschreitungen teilweise stark abgelehnt, da sie für viele nicht mit dem Konzept von „SSC“ vereinbar sind.
Wie läuft diese Art von Rollenspiel ab?
In den allermeisten Fällen gibt es ein Opfer, den submissiven Part, und einen Täter, den dominanten Part. Es ist aber auch nicht unüblich, wenn mehrere Täter das Opfer überwältigen. Die Fantasien der Vergewaltigungsspiele gehen weit auseinander. Die einen wünschen sich ein einmaliges, aber sehr extremes Ereignis. Andere submissive Personen erteilen dem dominanten Partner eine universelle Erlaubnis, diese Handlungen nach Belieben durchzuführen oder auch durchführen zu lassen. Viele Anhänger dieser Rollenspiele empfinden große Lust dabei, wenn sich Opfer und Täter zuvor nicht gekannt haben. Ob die Fantasien dann in den privaten Räumen oder in Interaktion mit der Öffentlichkeit umgesetzt werden, ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Einige vermeintliche Opfer wünschen sich ins kalte Wasser gestoßen zu werden. Auf dem Nachhauseweg von jemanden gepackt, ins Auto gezerrt und entführt zu werden, ist für sie der ideale Einstieg in diese Praktik.
Was macht dabei den Reiz aus?
Zuallererst: Sexuelle Gewaltfantasien zu haben ist an sich nichts Seltsames und auch bestimmt nicht krankhaft. Eben weil es um einen Tabubruch und etwas Verbotenes geht, ist der Nervenkitzel dabei besonders hoch.
Das Opfer erlebt seinen Kick dabei aus einer Mischung von Hilflosigkeit, dem Kontrollverlust, der Demütigung und dem Wissen, dass es dabei Grenzen überschreitet. Der Täter genießt all das und kann seine Macht über das Opfer sowohl körperlich als auch psychisch demonstrieren.
Wichtig hierbei ist zu realisieren, dass es im BDSM kein Handeln ohne Einvernehmlichkeit gibt: Wenn etwas nicht abgesprochen ist oder nicht von allen beteiligten Personen gewollt ist, dann wurde aus einem aufregenden Spiel eine Straftat!
Was ist beim Rapeplay zu beachten?
Zusammengefasst ist diese Art der Rollenspiele eine der grenzwertigsten. Für die meisten Opfer ist es wichtig, dass es keine exakten Absprachen bzw. Drehbücher oder gar Safewörter gibt, da diese Form des Sicherheitshebels ihr Kopfkino zerstört. Andererseits ist es auch für erfahrene dominante Personen unglaublich schwierig genau zu erkennen, wie lange ihr Handeln gewünscht ist und wann das Rollenspiel in eine Straftat übergeht und die Grenzen sprengt.
Es gelten für beide Seiten des Rapeplays einige Voraussetzungen:
- Psychische Stabilität und Gesundheit
- Erlebte Traumata sollten offengelegt werden, damit der Partner im Notfall gezielt einlenken kann.
- Auch wenn es von manchen Personen nicht erwünscht ist, ist ein Safeword in jedem Fall anzuraten!
- Ebenso wichtig ist es, dass man getroffene Abmachungen im Vorfeld schriftlich festhält, besonders wenn der/die Täter unbekannt sind.
- Ein Rapeplay in der Öffentlichkeit sollte vom dominanten Täter sehr gut geplant und abgesichert sein, damit es keine bösen Überraschungen gibt.
Kommt es im Rahmen einer gespielten Vergewaltigung zu einem Absturz, ist in jedem Fall professionelle Hilfe aufzusuchen.