Was bedeutet sapiosexuell eigentlich?
Das Wort Sapiosexualtität hat ihren Urspung im Lateinischen „sapere“, was im Deutschen „wissen“ bedeutet. Jemand, der sapiosexuell ist, empfindet also eine hohe Anziehung gegenüber intelligenten Menschen. Dabei handelt es sich um eine sexuelle Präferenz, wie etwa die Vorliebe für Watersports oder Fesselspiele, nicht aber um eine sexuelle Orientierung (z.B. die Homo- oder Heterosexualtität). Personen, die diese Sexualpräferenz haben, werden in der Szene auch als Nymphobrainiacs bezeichnet.
Was genau kann man sich darunter vorstellen?
Den Intellekt eines Menschen als erotisch und anziehend zu empfinden ist nichts Neues. Mit der Sapiosexualität wurde also lediglich ein „Label“ für diese Vorliebe geschaffen. Es gibt einige Personen, die ihre Präferenz für intellektuelle Menschen in einem Extrem ausleben, sodass man geneigt ist mehr an eine sexuelle Orientierung als bloß an eine Vorliebe zu denken, aber diese machen eine Minderheit aus. Die Szene-Bezeichnung für diese Menschen lautet „Nymphobrainiacs“. Die meisten Menschen, die sich selber als sapiosexuell identifizieren, definieren den IQ eines Menschen aber nur als ein Merkmal, das ihnen wichtig ist – neben vielen anderen.
Sapiosexualtität im BDSM
Eine Vorliebe für Personen mit besonders hohem IQ hat per se erstmal nicht besonders viel mit BDSM zu tun. Allerdings bildet diese Vorliebe einen guten Nährboden für fantasievolle Rollenspiele. Die dominante, gutaussehende und intelligente Chefin, die sich um den begabten, unterwürfigen Angestellten kümmert. Oder die strenge Professorin, die ihrem unerfahrenen, aber hochtalentierten Studenten Manieren beizubringen hat.
Diese Vorliebe eröffnet viel Potential im SM, sowohl für Tops als auch Bottoms. Es gibt Stammtische, die Treffen nur für diesen Kink (eine Bezeichnung für einen Fetisch bzw. eine Vorliebe) veranstalten.
Wer ist sapiosexuell?
Laut Umfragen bezeichnen sich mehr Frauen als Männer als „sapiosexuell“. Das liegt vor allem an den gesellschaftlich geprägten Geschlechterrollen. Frauen legen unterbewusst oft Wert darauf, dass der ausgewählte Partner dazu in der Lage ist, die Familie zu ernähren. Einem intelligenten, gut gebildeten Mann fällt dies am heutigen Arbeitsmarkt vermutlich leichter. Männer hingegen haben in ihrer Partnerwahl häufig andere Prioritäten. Man bedenke aber, dass dies keine allgemeingültigen Aussagen und Fakten sind, sondern stark durch kulturelle Annahmen gelenkte Muster, die die Verhaltensweisen der Menschen beeinflussen.