Beim Sounding handelt es sich um die Harnröhrenstimulation. Diese Praktik findet besonders häufig ihren Platz im Klinik-Fetisch und bei Anhängern von Cock and Ball Torture. Was den meisten einen Schauer über den Rücken laufen lässt, ist für Liebhaber dieses Kinks ein besonderer Genuss. Allerdings ist hier Vorsicht angebracht! Sounding macht man nicht eben so. Hygiene ist hier genauso wichtig wie ausreichend Fachwissen. Be safe, sane and consensual!
Was wird beim Sounding gemacht?
Beim Sounding führt man einen Sound (ein Dilator o.ä.) in die Harnröhre ein. Dadurch erfolgt eine Dehnung und Stimulation derselben. Die Harnröhre ist von Schwellkörpern bzw. bei Frauen von Klitorisgewebe umgeben und somit eine sehr erogene Zone. Toys hierfür gibt es in zahlreichen Ausführungen. Aus chirurgischem Stahl, aus Silikon, in Umfang, Länge und Oberfläche unterschiedlich, mit oder ohne Vibration. Auch Elektrosonden und sogar Katheter kann man nutzen.
Für Anfänger empfiehlt sich die Verwendung von sogenannten Hegarstiften. Diese leicht gekrümmten Stäbe sind aus chirurgischem Stahl. Sie verfügen über eine konische Spitze und haben, was besonders wichtig ist, keine scharfen Kanten an ihrer Oberfläche.
Eine spezielle Art der Harnröhrenstimulation bei Frauen ist der Urethralverkehr. Hier wird die weibliche Harnröhre so weit gedehnt, dass der Penis eindringen kann. Allerdings ist diese Praktik nichts für Anfänger und es ist die Verwendung eines Kondoms anzuraten, um möglichen Infektionen vorzubeugen.
Worauf sollte man beim Sounding achten?
• Am besten fängt man mit kleinen, im Umfang schmalen Hegarstiften oder anderen speziell für die
Harnröhrenstimulation erzeugten Toys an.
• Vor und nach jeder Verwendung sollte das Toy abgekocht und desinfiziert werden. Hierfür
sollten medizinische Desinfektionsmittel verwendet werden, die auch für den Hautkontakt
geeignet sind.
• Wichtig ist das Tragen von sterilen Einweghandschuhen und die Benutzung von sterilem
Gleitgeil, und davon besser mehr als zu wenig. Achtung: Bitte niemals Spucke verwenden!
Die Gefahr sich damit Infektionen in den Harnwegen zuzuziehen ist zu hoch.
• Sobald ungute Gefühle und Zweifel oder gar Schmerzen auftreten, sollte man die Praktik
beenden. Dies gilt zwar grundsätzlich für alles im BDSM, aber sei einfach noch einmal
erwähnt!
• Die Harnröhre besitzt eine sehr empfindliche Struktur, und selbst wenn man sanft und vorsichtig damit umgeht, sollte man dem Gewebe auch eine Pause gönnen. Es ist also nichts, was man täglich durchführen sollte.
• Wenn ein Katheter verlegt werden soll, dann ist unbedingt ein gutes Fachwissen erforderlich. Es ist ein medizinischer Eingriff und muss deshalb mit noch größerer Vorsicht angewandt werden.
Wichtige Warnhinweise:
Es gibt zahlreiche Berichte, dass medizinisches Fachpersonal Patient*innen behandeln mussten, die sich durch das Einführen von alltäglichen Gegenständen wie Kosmetikpinseln, Bleistiften, Deko etc. Verletzungen in den Harnröhren zugezogen haben. Davon ist dringend davon abzuraten! Bei Verwendung von solchen Gegenständen besteht die Gefahr, dass Teile davon abbrechen und in der Harnröhre verbleiben. Die empfindlichen Strukturen können verletzt werden und/oder es kann zur Keimeinschleppung kommen.
Gesundheitlich kann das schwerwiegende Folgen haben!
Kommt es also nach dem Sounding zu länger andauernden/extremen Schmerzen oder anderen Auffälligkeiten, dann sollte man dies zeitnahe abklären lassen um möglichen Schaden abzuwenden.