Der Subspace, oder auch Headspace, bezeichnet im BDSM eine Art Bewusstseinsveränderung, die von der submissiven Person während einer Session erlebt wird. Es wird ein rauschähnlicher Zustand beschrieben. Diesen kann man auch als „Fliegen“, oder beim Fesseln als Rope-High, bezeichnen.
Was geschieht dabei?
Es gibt verschiedene Erklärungen für diese Bewusstseinsveränderung, allerdings wird dieses Feld noch erforscht und es sind viele Fragen offen. Eine mögliche Erklärung geht davon aus, dass Personen mit masochistischen oder submissiven Neigungen in eine Art Trance fallen, sobald sie Schmerzen erleiden oder Auslieferungen erfahren. Diese können psychischer Natur (z.B. durch Befehle) oder physischer Natur (z.B. durch Fixierungen) sein.
Das geschieht durch Hormonausschüttungen, wie etwa durch Adrenalin und Cortisol, oder auch durch die Freisetzung von Endorphinen, also körpereigenen Opioidpeptiden.
Eine weitere Hypothese stellt in den Raum, dass nicht die Praktiken zu den Veränderungen des Bewusstseins führen, sondern dass Menschen, die zu bestimmten Bewusstseinsveränderungen neigen, diese deshalb erleben, weil sie instinktiv bestimmte Rollen einnehmen.
Wie erreicht man diesen Zustand?
Nicht jeder Mensch ist für den Subspace empfänglich. Dies liegt nicht nur an der Dominanz der führenden Person oder den ausgeführten Praktiken. Es erfordert viel Vertrauen des submissiven Gegenübers und die Bereitschaft, sich fallen lassen zu können. Es ist möglich, dass es unterbewusste Barrieren gibt, die das „Fliegen“ verhindern.
Manche Personen erreichen den Subspace eher durch physisiche Reize, andere vermehrt durch psychische. Diese Reize wirken unterschiedlich auf den Körper und die Emotionen. Wenn ein submissiver Mensch diesen Zustand erreicht, dann sollte man ihn eine Weile in dieser Schwebe belassen und sich intensiv Zeit dafür nehmen, ihn danach aufzufangen. Es gibt Berichte, dass es nach diesem Rausch für einige Tage zu depressiven Verstimmungen kommen kann. Dies liegt wahrscheinlich an der während dieses Rausches ausgelösten Hormonausschüttung und der Regulation danach.
Der Topspace
Sehr oft entstehen auch bei der dominanten Person diese rauschähnlichen Gefühle. Theorien gehen davon aus, dass eine Verbindung zwischen Top/Dom und Bottom/Sub existiert, die ein gemeinsames Erleben ermöglicht. Aber auch hier sind viele Fragen offen und Studien dazu stehen noch aus, es handelt sich also nur um mögliche Erklärungsansätze und nicht um gesicherte Fakten.